Letzten Sommer haben wir in einem Hotel einen traumhaften Blaubeer-Cheesecake gegessen und Anfang des Monats tauchte er in meinem Leben erneut in einem Kölner Café wieder vor meinen Augen auf. Ein Grund mehr, auch mal selbst einen Blaubeer-Cheesecake zu backen.
Ich wollte den Cheesecake nicht mit normalem Mürbeteig backen, sondern einen knusprigen Boden machen. Da sich Haferflocken auch toll als Streusel auf dem Kuchen eignen, habe ich also diese gewählt. Den Boden, der meist wirklich nur den Boden bedeckt, habe ich klassisch am Rand hochgezogen, da ich Angst hatte, die Käsemasse rutscht mir sonst durch die Springform. Dadurch ist die Kante ziemlich dick geworden, man muss also aufpassen, dass man den Teil zwischen Boden und Rand wirklich ganz dünn drückt.
Positive formuliert ist der Blaubeer-Cheesecake auch besonders toll vorzubereiten, negativ gesagt braucht er etwas Zeit. Die Käsemasse sollte über Nacht durchziehen, daher empfiehlt es sich den Kuchen einen Tag vor dem Verzehr zu backen. Das ist aber manchmal ja auch ganz hilfreich. Ein positives Argument ist natürlich auch, dass er histaminarm ist und daher bei HIT wirklich gut verträglich. Einzig bei den Butterkeksen sollte man ein wenig aufpassen, welche man kauft, da hier hin und wieder nicht verträgliche Zutaten enthalten sind.
Der Kuchen ist aber traumhaft lecker und wird sicherlich nicht das letzte Mal auf dem Tisch stehen. Mein Mann fühlte sich in den Urlaub zurück versetzt und auch die anderen Gäste haben geschlemmt.
Zutaten für eine 20er Springform:
Für den Boden:
– 90g Butterkekse
– 90g zarte Haferflocken
– 120g Butter
– 2 Esslöffel Zucker
Für die Käsemasse:
– 300g Frischkäse
– 1 Ei
– 10g Speisestärke
– 90g Zucker
– 60g Sahne
– 1/2 Päckchen Vanillezucker
Für das Blaubeer-Topping:
– 2 Esslöffel Blaubeerkonfitüre
– 150g Blaubeeren (frisch oder TK)
– 2 Teelöffel Stärke
Den Boden einer kleinen Springform zuerst mit Backpapier auslegen. Dann die Butter für den Boden bei niedriger Temperatur schmelzen. Die Butterkekse in einem Gefrierbeutel mit einem Nudelholz verbröseln und unter die zerlassene Butter rühren. Die Haferflocken und den Zucker ebenfalls dazu geben und gut vermischen. Die Masse auf den Boden der Springform drücken und einen dünnen Rand hochziehen. Die Springform sofort in den Kühlschrank geben, damit der Boden fest wird.
In der Zwischenzeit die Käsemasse herstellen. Dafür zuerst das Ei trennen. Das Eigelb mit dem Frischkäse, dem Zucker und der Speisestärke gut verrühren. Das Eiweiß gut aufschlagen und locker unter die Masse geben. Die Sahne ebenfalls schlagen, währenddessen den Vanillezucker einrieseln lassen. Die geschlagene Sahne ebenfalls vorsichtig unterrühren.
Die Springform aus dem Kühlschrank holen (sie sollte mindestens 15 Minuten durchgekühlt sein) und die Käsemasse auf den Boden streichen. Den Cheesecake dann bei 175 Grad im vorgeheizten Backofen gut 50 Minuten backen. Den Ofen nach der Zeit ausschalten, öffnen und den Cheesecake im Ofen mindestens 45 Minuten auskühlen lassen. Erst dann aus dem Ofen nehmen und in der Form vollständig erkalten lassen. Nun kommt die Springform mit dem Cheesecake mindestens einen halben Tag in den Kühlschrank – am besten aber über Nacht.
Nach der Kühlzeit geht es an das Blaubeer-Topping. Dafür einen Topf mit fünf Esslöffeln Wasser, der Blaubeerkonfitüre und den Blaubeeren erhitzen. Die Stärke mit einem Löffel kaltem Wasser glatt rühren und zur heißen Blaubeer-Masse geben. Einmal aufkochen und gut eine Minute köcheln lassen. Den Topf dann vom Herd ziehen und etwa eine Stunde abkühlen lassen.
Die Springform aus dem Kühlschrank holen und den Cheesecake aus der Form lösen (endlich! ;) ). Dann die abgekühlten Blaubeeren auf dem Cheesecake verteilen und bis zum Servieren noch einmal kalt stellen.
Fertig in 90 Minuten (ohne Kühlzeiten)!
Ein tolles Rezept und tolle Bilder. Ich würde dein Rezept gerne als Inspiration für einen Kuchen nehmen. Wenn ich den Boden verwenden will, aber mit einer andere Füllung, die nicht gebacken werden muss, würdest du mir empfehlen den Boden alleine zu backen, oder reicht es, den Boden nur kühl zu stellen?
Liebe Grüße
Hallo Nicole,
vielen Dank für das Lob :)
Ich würde den Boden ohne backen nutzen. Aus ähnlichen Zutaten werden ja oft No-Bake-Cakes gemacht.
Liebe Grüße und viel Spaß beim backen,
Daniela
Ein sehr leckerer Kuchen, den es bestimmt noch oft bei uns geben wird. Zeitaufwändig ist er eigentlich nur durch die Kühlzeiten, alles andere ist super einfach und tatsächlich eher flott zu erledigen.
Vielen Dank für das leckere Rezept!
Der Kuchen sieht so lecker aus, hast Du Ideen welche Butterkekse oder welche Konfitüre sich gut bei Histaminintoleranz eignen. Vor allem bei der Konfitüre finde ich immer nur Produkte mit Citronensäure.
Vielen Dank für deine Inspiration
Hallo Ann-Catherine,
entschuldige bitte die späte Rückmeldung. Ich nutze gern die Dinkel-Butterkekse von Rewe Bio. Allerdings kann ich dir grade nichts über die exakten Zutaten sagen. Wie immer muss man bei Histamin-Intoleranz sehr viel selbst ausprobieren und ich kann nur sagen, dass ich persönlich diese gut vertrage.
Bei Konfitüre ist es in der Tat sehr schwierig, habe auch das Gefühl es gibt immer weniger ohne Zitrone. Ich mache oft welche selbst, so dass ich meist welche im Vorrat habe. Aber auch in Bio-Läden findet sich immer mal wieder welche. Am besten einfach immer die Augen aufhalten und direkt kaufen, wenn du eine findest, die du essen kannst.
Liebe Grüße,
Daniela